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Besprechungen effizienter gestalten (Teil 2)
KERNSTÜCK DISKUSSION
„Wie erreichen wir unser Ziel?“
Foto: ©
pixabay.com8 | SEPTEMBER 2015
Mag.
a
Christine Knotek
Trainerin und Coach
www.knotek-training.atD
ie meisten Besprechungen finden
in Diskussionsrunden statt. Oft
wird vom Leiter oder der Leiterin
eine Frage in den Raum gestellt
und dann werden Meinungen dazu
ausgetauscht. Und Sie wissen ja, wie das
ist. An manchen Tagen schweigen alle,
die Wortmeldungen sind rar und das
Klima ist geprägt von Desinteresse und
Lustlosigkeit. An anderen Tagen reden
wieder alle durcheinander, manche wer-
den laut, andere lauter – und schließlich
versteht keiner mehr, was der andere
sagt.
METHODENWECHSEL GEFÄLLIG?
Falls die TeilnehmerInnen müde
und lustlos sind, empfiehlt es
sich, auf ein kreativeres Ver-
fahren umzusteigen. Versuchen
Sie es einmal mit Brainwriting.
Hier werden Ideen und Beiträge
schriftlich gesammelt – dies
ermöglicht eine ungestörte
Denkphase und sichert Anony-
mität der Meldungen zu – und
anschließend werden die Vor-
schläge diskutiert.
Sie können die Diskussion auch durch neue
Visualisierungsverfahren anregen, wie
beispielsweise Aufzeichnung der Vorschläge
in einer Mind-Map. Oder Sie wählen das
Ursache-Wirkungs-Diagramm, das einem
bestehenden problematischen Thema (z.B.
erhöhte Abwesenheit von Schülern) struktu-
riert auf den Grund geht und die Ursachen
inklusive möglicher Lösungsansätze erfasst.
ANREGEN ODER BERUHIGEN?
Wenn Sie eine aufgebrachte Gruppe vor
sich haben, könnten Sie sich überlegen,
mit einer Kartenabfrage Ruhe ins Thema
hineinzubringen. Oder Sie entscheiden sich
für die Ein-Punkt-Abfrage, um zu sehen, wie
der aktuelle Standpunkt zu einem Thema
aussieht. Selbstklebende Punkte eignen sich
auch hervorragend für Abstimmungen. Dies
können Sie dann einsetzen, wenn aus meh-
reren Alternativen in einer Gruppe zwei bis
drei Optionen ausgewählt werden sollen.
Halten Sie einen sogenannten „Fragenspei-
cher“ für offene Punkte bereit – ein Flip-
chart, auf dem Themen notiert werden, die
in dieser Besprechung nicht geklärt werden
können, aber wichtig sind und bis zum näch-
sten Meeting erledigt sein müssen. Für die
weitere Bearbeitung benützen Sie am Ende
der Besprechung den „Maßnahmenplan“:
Wer macht was bis wann? Dieser Maßnah-
menplan ist verpflichtend für diejenigen, die
sich zu einem Punkt gemeldet haben, und
wird am Beginn der nächsten Besprechung
einem Check unterzogen.
Probieren Sie neue methodische Ansätze
einfach aus, gestalten Sie damit Ihre Be-
sprechungen lebendiger und erreichen Sie
spielerisch Ihr anvisiertes Ziel.