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information & bildung

Alternative zum klassischen Bildungsweg:

NEUE STUDIE ERMITTELT GRÜNDE FÜR EINEN SCHULWECHSEL

Matura anders

Foto: © Yuri Arcus -

Fotolia.com

6 | SEPTEMBER 2015

Mag. Matthias Roland

Europa-Akademie

Dr. Roland

www.roland.at

W

enn junge Menschen in Öster-

reich über einen Schulwechsel

nachdenken, muss dieser Ent-

schluss – wie im ersten Moment

vielleicht vermutet – nicht zwingend mit

schlechten Noten oder anderen (außer-)

schulischen Problemen zu tun haben.

Wie eine aktuelle Studie des Markt-

forschungsinstituts

Marketagent.com

zeigt, reichen dafür oft schon ambiti-

onierte Karriereziele. So gaben 63%

der Befragten an, zum Zeitpunkt des

Schulwechsels andere Interessen und

berufliche Ziele gehabt zu haben, die mit

dem Besuch einer herkömmlichen Schule

nicht zu vereinbaren gewesen wären.

Trotzdem war für die befragten Schüle-

rinnen und Schüler eines klar: Sie wollen

maturieren. Was hinter dieser Motiva-

tion steckt? Der Wunsch zu studieren,

sich weiterzubilden oder die Aussicht auf

höhere Chancen am Arbeitsmarkt.

FLEXIBLE SCHULALTERNATIVE

Wichtig bei der Schulwahl, so die

Studienergebnisse weiter, seien für

Österreichs Schülerinnen und Schüler

jedenfalls ein flexibler Zeitplan, eine

angenehme Atmosphäre und ein gutes

Image der Schule. Besonders spannend:

Auf die Frage, auf wessen Initiative hin

man sich für einen Weg abseits der klas-

sischen Schullaufbahn entschieden hat,

antworteten 86,8% der Befragten mit

„meine eigene“. Eltern (Mutter 13,4%,

Vater 8,9%), Geschwister (3%) und

Freunde (13%) folgen erst mit großem

prozentuellem Abstand auf den weiteren

Plätzen.

VIER SCHULTYPEN

Marketagent.com

geht schließlich noch

einen Schritt weiter und entwickelt aus

den vorliegenden Studienergebnissen

eine Typologie von Schülern, die sich

bewusst gegen das herkömmliche Schul-

system entscheiden. Die vier ermittelten

Typen charakterisieren sich wie folgt:

Vernünftige Umdenker hätten den

Abschluss auch an einer herkömmlichen

Schule machen können, haben damals

aber andere berufliche Vorstellungen

verfolgt. Fokussierte Kämpfer waren

als Jugendliche mit Lern- oder anderen

Schwierigkeiten konfrontiert und wollen

nun den versäumten Abschluss mit

Unterstützung aus dem privaten Umfeld

nachholen. Zielstrebige Ambitionierte

sind besonders ehrgeizig und an einer

Schulalternative interessiert, die in den

eigenen Lebensplan passt. Gelassene

Pragmatiker wiederum haben sich be-

reits fest in der Arbeitswelt positioniert

und machen den Abschluss „nebenbei“

in ihrer Freizeit.

In diesem Sinne wünsche ich unseren

Schülerinnen und Schüler – welchen

Bildungsweg sie auch immer einschla-

gen mögen – ein erfolgreiches neues

Schuljahr 2015/2016.