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information & lernen

Kindergartenstart:

SICHERHEIT SPIELT EINE GROSSE ROLLE

Kleiner Schritt mit großen Folgen

Fotos: © Peter Korp/Wr. Kinderfreunde

17 | SEPTEMBER 2015

Dominique Barborik

Öffentlichkeitsarbeit

Wiener Kinderfreunde

http://wien.kinderfreunde.at

D

er erste Schritt in die Kinderstube

oder den Kindergarten ist schnell

gemacht, aber dennoch nicht so

leicht wie er aussieht. Besonders

wichtig ist es, diesen Schritt rechtzeitig

und gut vorzubereiten, um allen Beteili-

gten die Zeit zu geben, die sie brauchen,

um ihn mit Überzeugung und Freude

gehen zu können.

Mit dem Kindergarteneintritt ist oft-

mals die erste Trennung von den Eltern

verbunden, was für alle Beteiligten eine

Herausforderung darstellen kann. Die

Tansitionsforschung (Forschung von

Übergängen) hat die Bedeutung der Be-

gleitung sowohl der Kinder als auch der

Eltern bei solchen Übergängen deutlich

gemacht. Die gute Zusammenarbeit von

Eltern und Kindergartenteam ist daher

eine der wichtigsten Voraussetzungen

für eine glückliche Kindergartenzeit. Ein

Kind wird sich dann im Kindergarten

wohlfühlen, wenn die Eltern ein gutes

Gefühl dabei haben, es dem dortigen

Team anzuvertrauen. Es ist folglich

wichtig, dass sich nicht nur die Kinder,

sondern auch die Eltern im Kindergarten

wohlfühlen.

DAS ZAUBERWORT HEISST: ZEIT

Der Eintritt in den Kindergarten ver-

ändert nicht nur das Leben des

Kleinkindes nachhaltig, son-

dern bedeutet auch für die

Eltern ein erstes Loslassen.

Das Kind betritt eine völlig

neue Welt fernab seiner

gewohnten Umgebung,

in der es sich sicher und

geborgen fühlt. Es muss

mit vielen Unsicherheiten

zu Recht kommen

und sich in der neuen Lebenswelt erst

orientieren. Das Zauberwort in punkto Ein-

gewöhnung lautet daher ZEIT. Es ist ganz

besonders wichtig, dass jedes Kind wirklich

so viel Zeit dafür bekommt, wie es per-

sönlich braucht, um sich gut in der Gruppe

einzuleben.

Die Eltern sollten sich für die Eingewöh-

nungsphase Zeit nehmen, weil es für

das Kind ganz besonders wichtig ist,

in dieser Phase, während der es die

Beziehung und das Vertrauen zur

KindergartenpädagogIn aufbaut, die

Sicherheit zu haben, wann immer es

nötig ist, auf seine vertraute Bezugsper-

son zurückgreifen zu können! Das Kind

soll nicht plötzlich feststellen müssen, dass

es „allein gelassen“ wurde. Es ist von groß-

er Bedeutung, dass das Vertrauen zwischen

Bezugsperson und Kind in dieser Phase

nicht an Stabilität verliert.

DIE ROLLE DER PÄDAGOGIN WIRD

WICHTIGER

In der Zeit der ersten Trennungsversuche

übernimmt die PädagogIn zunehmend die

Betreuung des Kindes und versucht, über

das Spiel mit ihm in Kontakt zu treten

und langsam Vertrauen aufzubauen.

Die Eingewöhnungsphase kann als

erfolgreich abgeschlossen betrachtet

werden, wenn zwischen dem Kind

und der PädagogIn eine tragfähige,

vertrauensvolle Beziehung aufgebaut

wurde und sich das Kind in seiner neu-

en Umgebung sichtbar wohl und sicher

fühlt. Für die psychische Entwicklung

ist es wichtig, dass das Kind lernt bzw.

nicht „verlernt“, seine Gefühle zu äußern

sowie Trost und Zuwendung in Anspruch zu

nehmen.

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