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information & lernen

Gefahr Burn-Out:

KEINE ANGST DAVOR SCHWÄCHE ZU ZEIGEN

Und plötzlich habe ich es auch!

Foto: © Johan Larson - Fotolia.com

19 | MÄRZ 2015

Helfen Sie

betroffenen Menschen,

werden Sie:

B

a

MG

©

- Trainer/in

Belastungsabbau und

mentales Gleichgewicht

Start des Lehrgangs:

16.10.2015

www.improve.or.at

S

chneller als alle sein, besser als

meine Kollegen, noch erfolg-

reicher, immer im Kampf, mehr

Kundentermine, alle zufrieden

stellen, keine Hilfe in Anspruch nehmen,

dafür Anerkennung bekommen. Das war

mein Leben vor dem schrecklichsten und

prägendsten Abschnitt in meinem Leben.

Belastungsdepression. Das viel strapa-

zierte Modewort dafür: Burn-Out.

Der längste Prozess war nicht die The-

rapie sondern, das Anerkennen meiner

Krankheit. Jahrelang einzige Frau der

Branche, immer im Außendienst,

immer unterwegs. Aner-

kennung, süchtig nach

Anerkennung. Stolz,

ja auch eine gewisse

Arroganz gegenüber

den Anderen, ewig so

erfolgreich. Schwäche

zeigen? Unmöglich!

An Burn-Out erkrankte

Menschen sind nur faul

und benutzen das als Aus-

rede für Mitleid und Pausen.

Meine damalige Meinung.

Bis ich die Anzeichen ernst genommen

habe war ich schon viele Monate nicht

mehr in meinem Leben. Nicht anwesend.

Weinkrämpfe nach jedem Kundenge-

spräch. Totale Erschöpfung schon kurz

nach dem Aufstehen, Übelkeit und

Kopfschmerz bei der kleinsten An-

strengung. Seelischer und körperlicher

Zusammenbruch sobald ich alleine war.

Nach einiger Zeit wurde ich dabei öfters

„erwischt“ alle haben es mitbekommen,

mich zur Rede gestellt. Mich gezwungen

zu reagieren.

WER MUT HAT HOLT SICH HILFE

Ich wusste es gibt zwei Wege, den der

Resignation, sich also aufgeben, oder

den um sein Leben zu kämpfen, dies

ist der weitaus schwierigere Weg. Ich

habe mich auch entschieden, für den

richtigen Weg. Die Angst vor

meinem ersten Therapie-

gespräch, die Scham vor

dem ersten Termin

beim Neurologen. Die

Verzweiflung Medi-

kamente zu brauchen.

Erste Besserung,

Selbstzweifel, Hoff-

nung, Rückschläge und

Anstrengung haben

diesen Weg begleitet und

tun es immer noch.

Es ist aber ein lohnenswerter Weg,

zurück zum eigenen ICH, Nein sagen

lernen, sich Pausen gönnen, sein Leben

sinnvoll gestalten, es wieder fühlen.

Trotz aller Pflichten. Sich professionelle

Hilfe zu holen ist eine mutige Entschei-

dung. Hilfe zuzulassen, die helfende

Hand ergreifen und festhalten. Rechtzei-

tig und immer wieder

Andrea Theyrer

Dipl. Kinder- und

Jugendbetreuerin

Stresscoach

Burn-Out Prävention