information & bewusstsein
Professor Abakus:
Lachen macht gute Laune
W
asserperlen tanzen über die spiegelglatte Oberfläche des Schwimm-
beckens. Ich stelle mir vor, es sind bunte Fische und tauche vorsichtig
unter. Mit meinem Mund versuche ich die Beutestücke zu fangen. Es
ist heiß, die Sonne brennt durch die große Scheibe, die uns von der
winterlich braunen Wiese mit den kahlen Bäumen trennt. Links und rechts
vom Becken stehen Holzliegen, auf denen einige Erwachsene mit geschlos-
senen Augen ruhen. Opa hat sich ein gerolltes Handtuch unter den Nacken
geschoben und liest die Zeitung.
Am Beckenrand steht Oma im türkisfarbenen Badeanzug, an den Füßen bunte Schlap-
fen und mit wachen Augen auf Jule, die gerade im Wasser verschwunden ist. Jetzt taucht
sie wieder auf, schwimmt zur Leiter, klettert die Sprossen hoch um dann zurück ins Wasser zu
springen. Und dabei kreischt sie vor Vergnügen und lacht. „Oma schau,“ ruft sie ununterbrochen mit
heller Stimme, die durch das Bad hallt.
Mir fliegt ein blauer Ball zu, im nächsten Moment spritzt Wasser. Ich fange den Ball und ziele auf einen
rothaarigen Jungen, der grinsend vor mir auftaucht. Wir spielen, rangeln und schreien und fast ertrin-
ke ich, weil ich nicht schwimmen, atmen und gleichzeitig lachen kann.
Die meisten Erwachsenen schwimmen stumm. Sie spielen nicht miteinander, lachen nicht, machen
keinen Handstand und keine Blubbergeräusche.
Erwachsene verbringen viel Zeit damit, uns beizubringen, wann es nicht richtig ist zu lachen. Zum
Beispiel im Unterricht oder beim Mittagessen. Ich finde, die Erwachsenen sollten viel mehr lachen und
Spaß haben und von uns Kindern lernen, aber mich fragt ja keiner, wie immer
Foto: © Mykola Velychko - Fotolia.com
Ghostwriter: Birgit Menke
Unter den Einsender/innen verlosten wir das Buch:
SUPER FAST FOOD
40 Vitalsnacks für rasche Energie
Ulli Zika, Isabella Burtscher-Pap, 132 Seiten,
durchgehend farbig
22 | MÄRZ 2015
gewinnerin
Caroline SCHEBESTA
1220 Wien