information & ausbildung
Qualität ist gefragt:
WER GEHT NICHT GERNE IN EIN RESTAURANT ODER CAFE
Gastronomie und Tourismus
30 | JUNI 2015
Foto: © Andrey Bandurenko -
Fotolia.comF
ast täglich ist jeder Einzelne von
uns in der einen oder anderen
Form mit Gastronomie konfron-
tiert. Besonders wir Österreicher
sind führend in der Betreuung der Gäste,
entweder in unserer Heimat oder in den
entferntesten Ländern der Welt.
Viele von ihnen sind AbsolventInnen der
Gastgewerbefachschule am Judenplatz.
Das Haus am Judenplatz 4 wurde 1875
von der Gast Wirte Genossenschaft er-
worben. Ein Komitee zur Errichtung einer
fachlichen Fortbildungsschule beschloss
1891 die Schulen für das Gastgewerbe
zu zentralisieren. Die Schule wurde am
2.12.1891 im Palais Mauroconcordato
feierlich eröffnet. Bald entschied man
sich, das Haus Judenplatz 3 dazu zu
kaufen und am 23.11.1896 fand die
offizielle Einweihung des neuen Hauses
Judenplatz 3-4 statt.
Grundlage und Herz der Ausbildung ist
die 3-jährige berufsbildende Gastgewer-
befachschule.
Die SchülerInnen sind nach Absolvierung
der Ausbildung zur Ausübung der Berufe
Koch/Köchin, KellnerIn (Restaurantfach-
mann/frau) und Bürokaufmann/frau
befähigt. Die Schulzeit endet mit der
Abschlussprüfung.
Erstmals in Österreich in der Ausbil-
dungszeit: Jungsommelier / -sommelière,
JungbarkeeperIn, KaffeekennerIn / Bari-
sta, KäsekennerIn, Jungpatissier / -patis-
sière, vegan / vegetarische Fachkraft
DIE AUSBILDUNG AN DER SCHULE
UMFASST
• allgemeine und tourismuswirtschaft-
liche
• kaufmännische und fachpraktische
Unterrichtsgegenstände
• Fremdsprachen (English, Franzö-
sisch, ev. Italienisch)
• praktische Einsätze bei Veranstal-
tungen inner- und außerhalb der
Schule
• zwei 3-monatige Pflichtpraktika
• Lehrausgänge sowie Vorträge und
Diskussionen mit FachexpertInnen
Der Lehrplan der Gastgewerbefachschule
des Schulvereins der Wiener Gastwirte
wurde so konzipiert, dass der praktisch-
fachliche Bereich (Küche und Service)
etwa die Hälfte der Wochenstunden-
anzahl einnimmt. Diese Regelung, die
einzigartig in Österreich ist, ermöglicht
den Übertritt von der Schule in die Praxis
ohne große Umstellung.
Die Ausbildung erfolgt in Lehrküchen
und Servierräumen, die in ihrer Ein-
richtung und Kapazität dem Hotel- und
Restaurantstatus von Klein-, Mittel- und
Großbetrieben gleichzusetzen sind.
Modernste EDV-Einrichtungen, Demokü-
chen und Schülerrezeption festigen das
Selbstvertrauen, die Redegewandtheit
und Sicherheit im Auftreten der Schüle-
rInnen, die nach einiger Praxis Führungs-
positionen übernehmen können.
Über die beiden anderen Lehrgänge
werde ich in den kommenden Ausgaben
berichten.
Peter Dobcak, MSc
Obmann
Fachgruppe Gastronomie
Wirtschaftskammer Wien