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EIN MENSCHENSTROM EILT ZUR U-BAHNSTATION

impressum

Medieninhaber, Herausgeber

& Verleger LERNEN MIT

ZUKUNFT, 1220 Wien,

Mühlwasserpromenade 23/

Haus 13, e-mail: office@

LmZukunft.at,

Herausgeber/

Grafik: Karl Schrittwieser,

Redaktion (Bild/Text): Birgit

Menke, Titelseite - Foto: ©

paleka -

Fotolia.com

Blattlinie:

Mit unserer Themenvielfalt

laden wir Erwachsene ein,

sich für die Entwicklung

unserer künftigen Generation

einzusetzen. Dazu geben wir

Informationen, Gedanken-

impulse und Anregungen.

Die AutorInnen übernehmen

selbst die Verantwortung für

den Inhalt ihrer Artikel.

Auflage: 4 mal im Jahr, je

rd.8.000 Exemplare,

Direktversand an Kinder-

gärten, Allgemeine Sonder-/

Volks-/ und Hauptschulen,

Eltern, Lehrkräfte, Lehrer-

und Elternvertretungen,

Bildungsverantwortliche

und an Bildung interessierte

Menschen im Burgenland,

Niederösterreich, Steiermark,

Oberösterreich, Vorarlberg

und Wien.

Preis pro Exemplar EUR 2,00

Jahresabo EUR 7,00 exkl.

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Feierabendgewimmel:

Jeden Tag wieder

Fotos: ©

pixabay.com

3 | JUNI 2015

N

ur einen Schritt vor mir ging eine Frau mit gesenktem Kopf.

Eher gemächlich im hektischen Treiben zwang sie mich,

auch langsamer zu gehen. Möglicherweise hielt sie etwas

in den Händen, da beide Arme nach oben abgewinkelt

waren. Ich bog nach links zum Bahnsteig ab, sie ging weiter

geradeaus und verschwand aus meinem Blickfeld. Das machte

mich dann doch stutzig, denn geradeaus waren die Bahngleise.

Ich blieb stehen, ging zum Bahnsteigrand und blickte nach un-

ten. Sie war tatsächlich auf die Gleise gestürzt, rappelte sich ge-

rade hoch, sammelte in Seelenruhe ihre Utensilien ein, darunter ein

Tablet. Auf der Anzeigetafel war zu sehen, dass der nächste Zug in 1

Minute die Station erreichen würde.

Ich kniete mich nieder und bot der Frau meine Hand, doch alleine

war es mir nicht möglich zu helfen. Zur Not blieb der Sicherheits-

raum unter der Bahnsteigkante. Hilfesuchend sah ich mich um. Der

Großteil der Menschen starrte nur, entweder in meine Richtung oder

auf das Handy. Endlich kam eine Frau zur Hilfe und wir konnten die

Gestürzte mit vereinten Kräften nach oben ziehen.

Dieses Erlebnis stimmt mich immer noch nachdenklich. Die äußere

Wahrnehmung auszuklinken, indem man sich z.B. mit dem Handy,

Smartphone oder Tablet beschäftigt, ist sicher sehr gefährlich. Was

mich aber mehr bewegt, ist die fehlende Bereitschaft vieler Men-

schen zu helfen, wenn ein Eingreifen notwendig ist.

Da kann man nur hoffen, dass man nicht selbst einmal Hilfe

benötigt.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Juni-Ausgabe.

Karl Schrittwieser

Obmann und Herausgeber

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