EIN MENSCHENSTROM EILT ZUR U-BAHNSTATION
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Mit unserer Themenvielfalt
laden wir Erwachsene ein,
sich für die Entwicklung
unserer künftigen Generation
einzusetzen. Dazu geben wir
Informationen, Gedanken-
impulse und Anregungen.
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Feierabendgewimmel:
Jeden Tag wieder
Fotos: ©
pixabay.com3 | JUNI 2015
N
ur einen Schritt vor mir ging eine Frau mit gesenktem Kopf.
Eher gemächlich im hektischen Treiben zwang sie mich,
auch langsamer zu gehen. Möglicherweise hielt sie etwas
in den Händen, da beide Arme nach oben abgewinkelt
waren. Ich bog nach links zum Bahnsteig ab, sie ging weiter
geradeaus und verschwand aus meinem Blickfeld. Das machte
mich dann doch stutzig, denn geradeaus waren die Bahngleise.
Ich blieb stehen, ging zum Bahnsteigrand und blickte nach un-
ten. Sie war tatsächlich auf die Gleise gestürzt, rappelte sich ge-
rade hoch, sammelte in Seelenruhe ihre Utensilien ein, darunter ein
Tablet. Auf der Anzeigetafel war zu sehen, dass der nächste Zug in 1
Minute die Station erreichen würde.
Ich kniete mich nieder und bot der Frau meine Hand, doch alleine
war es mir nicht möglich zu helfen. Zur Not blieb der Sicherheits-
raum unter der Bahnsteigkante. Hilfesuchend sah ich mich um. Der
Großteil der Menschen starrte nur, entweder in meine Richtung oder
auf das Handy. Endlich kam eine Frau zur Hilfe und wir konnten die
Gestürzte mit vereinten Kräften nach oben ziehen.
Dieses Erlebnis stimmt mich immer noch nachdenklich. Die äußere
Wahrnehmung auszuklinken, indem man sich z.B. mit dem Handy,
Smartphone oder Tablet beschäftigt, ist sicher sehr gefährlich. Was
mich aber mehr bewegt, ist die fehlende Bereitschaft vieler Men-
schen zu helfen, wenn ein Eingreifen notwendig ist.
Da kann man nur hoffen, dass man nicht selbst einmal Hilfe
benötigt.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen der Juni-Ausgabe.
Karl Schrittwieser
Obmann und Herausgeber
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