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information & bewusstsein

Motivationscoaches - Teil 1:

ZWISCHEN NÖRGELEIEN, DROHUNGEN UND STRAFEN

Mama und Papa

Foto: ©

pixabay.com

24 | DEZEMBER 2015

Patricia Scheidl

Erziehungsberaterin

Elternbildnerin

Supervisorin

www.nah-am-leben.at

W

ährend die Weihnachtsfeier-

tage zum Greifen nah sind,

liegen die Sommerferien

schon ein Weilchen zurück.

In der Schule wurde und wird von den

SchülerInnen viel gefordert sowie gelei-

stet. Vielen Schülerinnen und Schülern

fällt es jetzt besonders schwer, ihre

Motivation aufrecht zu erhalten.

Falls denn, laut ihrer Erziehungsbe-

rechtigten, überhaupt so etwas wie

Motivation vorhanden ist … so höre

ich im Rahmen meiner Tätigkeit als El-

ternbildnerin immer öfter Aussprüche,

wie diese: „Mein Kind ist ein Minima-

list!“, „Der A. interessiert sich für gar

nichts, die Schule ist ihm vollkommen

egal!“ oder „Ich muss stundenlang

reden, damit die B. endlich ihre Auf-

gaben erledigt. Sie ist faul und wartet

immer bis zum Schluss.“

Sind wir umgeben von desinteressierten,

faulen, minimalistischen Kindern und

Jugendlichen? ODER stresst uns als

Erwachsene zunehmend die schwere-

lose, unaufgeregte Herangehensweise

unserer Kinder, die gerade ihre eige-

nen Erfahrungen sammeln, wie und

was für sie funktioniert? Denn wir

Erwachsene haben schon gewisse

Vorstellungen vom Lebens- und

Berufsalltag, dem was wichtig, sowie

für uns richtig oder falsch ist und mit

welchem Verhalten und Engagement

wir Ziele erreichen. Dies wollen wir nun

auch unseren Kindern mitgeben und sie

dabei begleiten ihre schulischen Auf-

gaben bestmöglich zu erledigen, ihr

Potenzial in der

Schule voll und ganz auszuschöpfen und sich

weiter zu entwickeln.

Viele Erziehungsberechtigte fühlen sich unter

Druck gesetzt, da sie sich für ihre Kinder eine

gute schulische Ausbildung wünschen, die

das Engagement der SchülerInnen erfordert.

Sie wollen ihre Kinder dazu bringen, gewis-

senhafter und selbständiger an ihre Aufgaben

heranzugehen. Zeigen jedoch sanfter Nach-

druck sowie motivierende Worte nicht die

gewünschte Wirkung, verfallen viele Eltern-

teile in einen Teufelskreis aus Nörgeleien,

Drohungen und Strafen. Diese Methoden er-

reichen zwar in einigen Fällen die gewünsch-

ten Verhaltensweisen des Kindes, motivieren

allerdings negativ und können dazu führen

Gegenteiliges zu bewirken sowie die gesunde

Entwicklung des Kindes beeinträchtigen.

Deshalb stellen Sie sich zuerst die Frage, was

denn die Gründe hinter der Demotivation

Ihres Kindes sein könnten. Fühlt sich Ihr Kind

unter- oder überfordert? Sieht Ihr Kind in den

momentanen Aufgaben, dem Schulbesuch

sowie dem Lernen keinen Sinn? Zweifelt Ihr

Kind an seinen Fähigkeiten und seinem Kön-

nen? Belastet Ihr Kind etwas, wodurch andere

Dinge unwichtiger erscheinen?

Am besten suchen Sie das Gespräch mit Ihrem

Kind, teilen Sie einander Ihre Eindrücke sowie

Sorgen mit und fragen Sie auch offen nach,

wie Sie ihr Kind unterstützen können bzw.

was ihm helfen würde. Über Möglichkeiten

und Tipps, wie Sie Ihr Kind längerfristig und in

Akutfällen motivieren können, lesen Sie in der

nächsten Ausgabe.