LERNEN MIT ZUKUNFT Ausgabe Juni 2014 - page 5

information & verantwortung
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Träume leben können:
Begeisterung und Freude
VOM SCHIFFE BAUEN UND DER FUSSBALL WM!
Der Arbeitsmarkt verlangt immer mehr und
mehr Qualifikation und daher ist es wichtig,
dass unsere Jugendlichen sich aus- und
weiterbilden. Wenn ich aber einem lern-
willigen jungen Mann oder jungen Dame
sage: „Naja, wenn Du so weitermachst wirst
Du arbeitslos sein“ ist das wenig hilfreich.
Welche(r) 15jährige kann sich schon vorstellen was es
heißt arbeitslos zu sein - und das vielleicht jahrelang? Zu
drohen, zu schimpfen, zu erklären hilft da wahrscheinlich
wenig - Sehnsüchte zu wecken, Träume zu ermöglichen
schon wesentlich mehr.
W
enn Du ein Schiff bauen willst,
dann rufe nicht die Men-
schen zusammen, um Holz
zu sammeln, Aufgaben zu verteilen und
die Arbeit einzuteilen, sondern lehre sie
die Sehnsucht nach dem großen, weiten
Meer...
Diese Empfehlung von Antoine de
Saint-Exupery klingt doch einleuchtend.
Natürlich scheint es logisch zu sein,
dass Menschen mit Sehnsüchten, mit
Träumen und Visionen leichter Aufgaben
erledigen können. Sie können schwe-
re Arbeit oder Anstrengungen besser
ertragen und bewältigen. Meistens ist es
sogar so, dass diese objektiv schweren
Arbeiten und Mühen gar nicht so schwer
sind - wir nehmen oft Anstrengungen
auf uns und empfinden diese gar nicht
so schlimm wenn wir nur ein lohnendes
Ziel erkennen. Es sind diese Ziele und
Sehnsüchte, die wir in unseren Kindern
wecken müssen, um ihnen beim Lernen
zu helfen. Sobald das gelingt, ist es
geschafft und ein Jugendlicher, der sich
in der Schule oder Lehre schwer tut,
wird seine Ausbildung nicht als
Qual oder gar verlorene Zeit
ansehen.
Warum ich als Personal-
berater das sage? Ich sehe
mir natürlich regelmäßig
die Arbeitslosenzahlen an
und eine der besonders
von der Arbeitslosigkeit
betroffenen Gruppen sind Ju-
gendliche ohne Schul- bzw.
Lehrabschluss.
Mag. Jacques A.
Mertzanopoulos
GF ARTHUR HUNT
Human Resources
Consulting, Wien
JUNI 2014 | 5
ONLINEZEITUNG:
Foto: © Shmel - Fotolia.com
Jetzt ist gerade die Fußball-WM und viele der jungen Burschen wären
gerne Ronaldo oder einer jener genialer brasilianischer Fußballzauberer,
aber wer von diesen Zuschauer bedenkt, dass diese „Fußballgötter“ als
Kinder und Jugendliche stundenlang pro Tag trainiert haben, jahrelang
die Körper geschunden und extremen Belastungen ausgesetzt haben?
Und warum haben sie das gemacht? Es war die Sehnsucht nach einem
Leben in Luxus, frei von Ängsten und Nöten, umgeben von schönen
Frauen und schnellen Autos. Das Beste daran war aber das Hobby zum
Beruf machen zu können. Was ist die Conclusio aus all dem? Unserer
Gesellschaft muss es gelingen unseren Kindern und Jugendlichen Visi-
onen aufzuzeigen, die sie als die eigenen aufnehmen und umsetzen kön-
nen. Es muss gelingen, die Sehnsucht nach dem Meer zu wecken, denn
diese Sehnsucht ist stärker und mächtiger als der erhobene Zeigefinger
und die Drohung mit der Arbeitslosigkeit.
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